Chronik

100 Jahre Turnverein Bornich 1912 e.V.


„Werden und Wachsen des Turnvereins Bornich“. Diese Worte zieren die erste Seite des
Protokollbuches, das bei der Gründung des Vereins angelegt wurde. Heute, nach 100 Jahren,
heißt es zurückblicken zu den Anfängen und zu prüfen, ob man den hohen Erwartungen und
Anforderungen gerecht geworden ist und wir uns heute noch mit den Gründern des Vereins im
Geiste einig wissen können. Wir wollen uns die Antwort nicht selbst geben, sondern überlassen
es dem Betrachter, Beobachter und dem im Verein weniger Engagierten, ein Urteil zu fällen.
Unser Anliegen ist es, das „Werden und Wachsen“ des Vereins in kurzen Daten und Fakten
aufzuzeichnen und Rechenschaft abzulegen über die inneren und äußeren Zustände während der
verschiedenen Entwicklungsphasen in der 100-jährigen Geschichte des Vereins.

 

31. März 1912: Herr Lehrer Maurer lädt eine Versammlung junger Leute in die Gastwirtschaft
Philipp Salziger ein, um die durch turnerische Erfolge der Schule und die mächtige Bewegung
der Jugendpflege begründete Forderung nach der Gründung eines Turnvereins darzulegen.


21. April 1912: Herr Gauvertreter Kleber aus Biebrich erläutert den Anwesenden nochmals die
Bedeutung und Entwicklung der Turnbewegung und weist auf den „hohen Wert des Turnens für
Körper und Geist auch bei der Landbevölkerung“ hin. Interessenten tragen sich in eine
zirkulierende Liste ein.


24. April 1912: Gründungsdatum des Vereins! In einer dritten Zusammenkunft beschließen die
Anwesenden das „Grundgesetz des Turnvereins zu Bornich“, basierend auf dem „Handbuch der
deutschen Turnerschaft“.


30. April 1912: Der Beitrittsbetrag wird auf 2 Mark und die monatliche Steuer (=Beitrag) auf 30
Pf., für Zöglinge auf 15 Pf. festgesetzt und der Mitgliedsbestand mit 6 inaktiven Mitglieder (ab
17 Jahre), 29 aktiven Mitglieder (ab 17 Jahre), 18 Zöglinge (ab 14 Jahre) festgestellt.
In den Vorstand werden gewählt:
1. Vorsitzender Albert Maurer
2. Vorsitzender Bürgermeister Schupp
1. Schriftführer Hauptlehrer Goebel
2. Schriftführer Kaufmann Lenz
1. Kassenwart Gastwirt Salziger
2. Kassenwart Förster Ihn
Turnwart Lehrer Frankenbach
Ehrenwart Pfarrer Pfeifer
1. Gerätewart David Michel
2. Gerätewart Wilhelm Becker


Mai 1912: Gerätebeschaffung: Als wichtigste Turngeräte werden gekauft:
Ein paar Sprungpfeiler (3 m hoch) 23,00 Mark
Eins Sprungstab (3 1/2 m) 10,00 Mark
Ein Sprungbrett 4,00 Mark
Eine Sprungschnur 3,00 Mark
Ein Schleuderball 10,00 Mark
Eine Stoßkugel (7,5 kg) 6,00 Mark
Unterbringung der Geräte: Die beiden „Lokomobilen Gesellschaften in der Gemeinde“ werden
um die Benutzung der Maschinenhalle gebeten.
Weitere Geräte werden gekauft, z.B. ein Reck für 91,00 Mark, zahlbar in drei Raten und die
Anschaffung von einem Barren und Pferd erstrebt.
Übungsstunden: Pflichtübungsstunden finden sonntags vor dem Gottesdienst statt. Für versäumte
Stunden sind 15 Pf. und für Verspätungen 10 Pf. zu zahlen! Nachmittags wird eine freiwillige
Spielstunde angeboten.


Juni 1912: Turnplatz: Ein Antrag bei dem „Königlichen Landratsamt in St. Goarshausen“ auf
Unterstützung wird zurückgezogen unter der Bedingung, dass die Gemeinde dem Verein einen
dorfnahen „Turn- und Spielplatz ohne jegliche Vergütung zur Verfügung stellt“.
Turnhalle: „Nach Beschluss des Vereins soll als Turnhalle im Winter die eine Maschinenhalle
benutzt werden“.


Aug. 1912: Besuch von Turnfesten: „Zum Besuch des Turnfests in Niederwalluf melden sich
freiwillig zirka 40 Mann“. An dem Turn- und Spielfest in Hochheim nehmen 4 Mann teil. Die
Teilnehmer erhalten einen Zuschuss von 5 Mark für Fahrt und sonstige Unkosten, während der
Betrag für die Teilnehmerkarte aus der Vereinskasse erstattet wird.
Winterturnen: „Herr Ph. Salziger erklärt sich in liebenswürdiger Weise bereit, dem Verein die
Halle (Kegelbahn) zur Verfügung zu stellen“. „Auch sollen während des Winters einzelne
Gesangstunden abgehalten werden zum Einüben von Turnerliedern“.
Die Bildung einer Schülerriege wird beschlossen.


8. Jan. 1913: Hauptversammlung – Für das kommende Rechnungsjahr wird ein Voranschlag in
Einnahmen von 214,15 Mark und Ausgaben von 206,20 Mark vorgelegt.
Mai 1913: Anlässlich der Fahnenweihe des „hiesigen Gesangvereins“ beteiligt sich der
Turnverein am Festzug und stiftet einen Fahnenagel sowie eine „von den Frauen und Jungfrauen
gestiftete Fahnenschleife“.


Juni 1913: „Am 17. Oktober findet zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig ein
Eilbotenlauf statt. Auch unser Verein beteiligt sich daran mit 10 Mann…“. „Am Sonntag, dem
28. September, veranstalten die Pfadfinder in unserer Umgegend ein Kriegsspiel, woran auch
unser Verein teilzunehmen gedenkt“.
Zur Anschaffung von Musikinstrumenten soll eine Sammlung durchgeführt und Herr Wilhelm
Dillenberger mit der Verwaltung der Gelder beauftragt werden. „Um dem Verein immer mehr
Eifer zu machen, wurde beschlossen, diesen Herbst noch ein Abturnen zu halten. Die Schulriege
und Zöglinge sollen auf die besten Leistungen kleine Preise erhalten“.


Oktober 1913: „Der Vorsitzende hielt eine Ansprache an die Turner, die jetzt unseren Verein
verlassen, um zum Militär überzutreten. Er ermahnte sie, die patriotische Gesinnung, die in
unserem Verein gepflegt wurde, mit hinüberzunehmen in den Militärstand“.
„Unser Abturnen findet am 19. Oktober d. Jahres statt, und zwar am Kauber Weg“.
Die Musikinstrumente sind angekommen und werden unter die Musiker verteilt.


April 1914: „Die Gesangstunden mussten wegfallen, denn es hatten sich bei der letzten
Einzeichnung zur Teilnahme am Gesang zu wenig Mitglieder gemeldet“:


Juni 1914: Der Verein schließt sich der von der Turnerschaft gegründeten Unfallkasse an und
bezahlt pro Mann 15 Pf. Beitrag, wobei alle Turner ohne Alters- und Anzahlbegrenzung
versichert sind.
Der Verein beschließt die Teilnahme am Gaufest am 5. Juli in Schierstein und schon morgens
um 5 Uhr gemeinsam hinzufahren, damit Fahrpreisermäßigung gewährt werden wird. Ebenso
soll ein Vereinsverzeichnis angeschafft werden.


November 1914: Der 1. Vorsitzende, Lehrer Maurer, befindet sich „im Felde“ und Kassenwart
Salziger leitet die Versammlung. Man gedenkt des „auf dem Felde der Ehre gefallenen
Turnbruders Philipp Becker“. „Da unser Turnwart, Lehrer Frankenbach, sich auch im Felde
befindet, wurde Herrn Conrad Peter Christmann die Leitung der Turnstunden übertragen“. Die
Turnstunden werden auf Sonntagvormittag und Dienstagabend festgelegt.
Verlassen wir jetzt die chronologisch aufgeführt und teils wörtliche Wiedergabe des
Protokollbuches. Beginnen wir unseren thematischen Rückblick mit der Bildung des
Volksbildungsvereins:
Schon von Anfang an war man bestrebt, im Bereich des Musischen Angebote machen zu
können, was durch die Bildung eines Spielmannszuges, in Protokollen auch „Musikkapelle“ oder
„Trommler und Pfeifer“ genannt, geglückt war. Mit der Bildung einer Singgruppe hatte man
weniger Erfolg. Trotzdem wird immer wieder in den Berichten über die Versammlungen
bekundet, dass zu Beginn und Ende Turnerlieder, Volkslieder und vaterländische Lieder
gesungen wurden.
Herr David Saueressig hatte sich besonders der Trommler und Pfeifer angenommen und für ihre
Ausbildung und Auftritte in Konzerten verantwortlich gezeichnet. 1923 war Herr Lehrer
Klöckner nach Bornich gekommen und in den Verein eingetreten. Durch seine Initiative entstand
eine Theatergruppe innerhalb des Vereins. Für all diese Aktivitäten fehlte es aber an den
entsprechenden Räumlichkeiten. So regte Herr Klöckner in der Versammlung vom 28. Juni 1924
den Zusammenschluss der Vorstände von MGV Freundschaft, Jünglingsverein und TV zwecks
Bau eines Volksbildungsheimes an. Es war die Zeit der Inflation, und die Monatsbeiträge
betrugen 100 Mrd. bzw. 50 Mrd. Mark für Zöglinge! Schon am 12. Februar 1925 fand das
vorgelegte Grundgesetz des „Volks-Bildungs-Verein Bornich“ (VBV Bornich) die
Zustimmung. Durch den Bau der Turnhalle 1926 (s.u.) war ein Übungs- und Veranstaltungsraum
geschaffen worden, der von allen Vereinen benutzt wurde, sie aber auch zur Zusammenarbeit
zwang und in eine gemeinsame Verantwortung einband. Ob politische Gründe oder die
gemeinsamen Interessen an den beiden Kapellen eine Rolle spielten, entzieht sich unserer
Kenntnis, jedenfalls verzeichnet das Protokollbuch im November 1933, dass der Posaunenchor
seine Selbständigkeit aufgibt und unter dem Namen „Bläserchor des TV“ weiter besteht. Herr
Emil Pfeifer als Ortspfarrer und Herr Philipp Peter Schupp als Dirigent des Posaunenchores
gehörten ab 1. Dezember 1933 dem Vorstand des TV an. Diese Gemeinsamkeit wurde jedoch
durch die Forderungen des neuen Ortspfarrers, Herrn Albrecht Heß, aufgegeben und die
Trennung ab 1. Januar 1938 vollzogen.
In diesem Zusammenhang taucht die Frage auf, welche Auswirkungen die politischen
Verhältnisse auf den Verein und das Vereinsleben hatten. Unter dem 6. Mai 1933 heißt es:
„…..wies er (der Vors.) auf die Vorgänge der letzten Zeit hin und zeigte, daß die nationale
Revolution auch tief eingegriffen hat in unsere D.T. (Deutsche Turnerschaft). Unsere D.T. hat
ihre neutrale Haltung der letzten Jahre voll und ganz aufgegeben und sich bewußst hinter die
Regierung gestellt. Zum Ausdruck kommt dies dadurch, dass die D.T. eingeführt hat den
Arierparagraph, das Wehrturnen und das Pflichtturnjahr. Ferner hat sie sich auf den Boden des
Führerprinzips gestellt. Für die Vereine wird eine Satzungsänderung unausbleiblich sein.“
So geschah es auch: Parlamentarische Gepflogenheiten mussten durch Annahme einer
Einheitssatzung aufgegeben werden. Der Verein wählte seinen Führer, dieser ernannte den
übrigen Turnrat! Bei jeder Versammlung musste zu Beginn ein aktuelles politisches Thema
besprochen werden! Aufgabe und Ziel aller turnerischen Tätigkeiten wurde es, Jugendliche bis
21 Jahre durch Geländeübungen, Kartenlesen usw. wehrfähig zu machen. Durch Vereinbarung
zwischen dem Reichsportführer und Reichsjugendführer musste auch der TVB 1936 seine
Schülerabteilung auflösen und nur noch Übungsleiter und Geräte zur Verfügung stellen. „Der
Eintritt in den Turnverein kann erst mit der Schulentlassung erfolgen. Der Turnverein wird
weiter nicht mehr wie bisher einen so großen Wert darauf legen, dass er alle Jugendliche erfaßt.
Er legt noch Wert auf die, die mit wirklichem Interesse turnen. Er fordert demgegenüber
unbedingte Einordnung in das Ganze.“


Bau der Turnhalle
Immer wieder wird in den Protokollen festgestellt, dass die Übungsstätte (Wiese am Kauber
Weg) und die Unterbringung der Sportgeräte (Maschinenhalle, Kegelbahn usw.) äußerst primitiv
sind und nach grundlegender Veränderung verlangen. Schon im März 1922 entschloss man sich,
zwei Äcker an der Weiseler Straße, die zum Verkauf standen, für die Anlage eines Turnplatzes
zu erstehen. Der Kauf kam im April zustande, und zwei Parzellen hinter der Werkstatt der Gebr.
Zimmermann am Weiseler Weg bildeten die Grundlage für das heute noch bestehende
Gesamtgelände. Zwei weitere Parzellen konnten durch Tausch den Flächenbedarf ergänzen und
im August 1925 die Überschreibung im Grundbuchamt bekanntgegeben werden.
Unter der Initiative des TVB begann der VBV sich 1925 mit der Planung eines
Volksbildungsheimes zu befassen. Es lag sogar schon ein Neubauplan vor. Die finanziellen
Mittel mögen nicht ausgereicht haben, dieses Vorhaben zu verwirklichen. So setzte man sich mit
dem Bauunternehmer Struth und dann direkt mit der Reichsvermögensverwaltung in Coblenz in
Verbindung wegen des Ankaufes eines Wagenschuppens. Herr Wöll und Herr W. Schneider
besichtigten die Baracke, die auf dem Gelände der König-Wilhelm-Kaserne in Bonn stand. In
der Versammlung vom 10. April 1926 gab dann die Versammlung ihre Zustimmung, und die
Baracke von 10,60 x 44 m wechselte den Besitzer zu folgenden Bedingungen: Kaufpreis
2.500,00 Mark, zahlbar mit 20 % in bar, der Rest mit 5 % verzinst in 10 gleichen Jahresraten zu
tilgen. Die zu zahlende Abtragssumme einschließlich der Zinsen wurde auf die Mitglieder
umgelegt. Nach dem Bau des „Vereinshauses“ stellte man als ersten Mangel schon im Oktober
1926 die fehlende Heizung fest und versuchte, durch zwei gebrauchte Öfen den Missstand zu
beheben. Gleichzeitig begann man, sich um eine „neuartige Hallenheizung durch Heißluft“ zu
bemühen. In dem Vereinshaus entfaltete sich ein reges Vereinsleben. Von den drei Vereinen
(MGV, Posaunenchor und TVB), die sich im Frühjahr 1927 endgültig zusammengeschlossen
hatten zum VBV, musste jeder eine Veranstaltung zu Gunsten der Turnhalle (Vereinshaus)
durchführen. So z.B. Theateraufführungen (29.01.1927: Die Logenbrüder), Konzerte.
Tanzveranstaltungen und Versammlungen ergänzen den Sportbetrieb, der endlich einen
würdigen Raum gefunden hatte. Sogar die monatlichen Versammlungen fanden hier statt, wobei
der jeweilige Vereinswirt den Ausschank betrieb. Die Freude an der Turnhalle sollte nicht allzu
lange währen. Im Frühjahr 1934 begann der Reichsarbeitsdienst mit dem Bau der Freilichtbühne
auf dem Thingplatz der Loreley. Notgedrungen stellte der TV seine Trunhalle für die
Unterbringung der Arbeitsdienstmänner zur Verfügung. Den Anbau einer dringend notwendigen
Küche und Abortanlage unterstützte der Kreis durch einen Zuschuss von 1.900 RM. Nach Abzug
des Arbeitsdienstes konnte der Turnbetrieb in der Halle aufgenommen werden, jedoch nur bis
zum Kriegsbeginn. Die Getreidewirtschaftsstelle beschlagnahmte die Halle zur Einlagerung von
Brotgetreide. 1941 konnte die Halle nach Freigabe durch den Getreide-Wirtschaftsverband
wieder zum Turnen benutzt werden, bis dann zu Ende des Krieges durch die Unterbringung von
Kriegsgefangenen nochmals eine zweckfremde Verwendung erfolgte. Erst nach zeitweisen
Beschlagnahmungen durch die französischen Besatzungstruppen stand die Halle ab 1. Januar
1951 wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Nach Rückkehr zu normalen Verhältnissen
übernahm der TVB als alleiniger Träger die Verantwortung über die Halle. Der Verein bemühte
sich mit allen Kräften, die Bausubstanz nicht nur zu erhalten, sondern verbesserte durch Umund
Ausbauten das Innere und Äußere. Alle Mitglieder setzten sich tatkräftig für die Arbeiten
ein. In der Freizeit wurden Tische und Bänke hergestellt und die ziemlich verwahrloste Halle
instandgesetzt. Im Frühjahr 1952 wurde die Hallendecke mit Spanplatten verkleidet und der
ganze Raum gründlich renoviert. Alle Arbeiten wurden unentgeltlich von den Mitgliedern
durchgeführt. Erst nachdem das große Projekt Schwimmbad (siehe Absatz: Bau des
Schwimmbades) abgeschlossen war, konnte man sich wieder verstärkt der Halle widmen und
entsprechende Baumaßnahmen mit finanzieller Unterstützung durch Gemeinde, Kreis,
Sportbund und Fußballverband vornehmen.
1971/72 Verlegung des Einganges, Einbau eines Umkleide- und Geräteraumes: 18.769,99 DM.
Eigenmittel (EM) 6.634,59 DM – Eigenleistung (EL) 7.259,40 DM – Gemeinde (Gem)3.000,00
DM – Kreiszuschuss (Kr) 1876,00 DM.
1974/75 teilweise Erneuerung des Fußbodens 4.501,05 DM.
EM 1.651,80 DM – EL 1.849,25 DM - Fußballverband Rheinland 1.000,00 DM
1977/78 Anbau einer Toilettenanlage und Umbau des Geräteraumes zum Umkleide- und
Duschraum: 19.974,30 DM
EM 4.744,30 DM – EL 4.230,00 DM – Gem. 2.000,00 DM – Kr 5.000,00 DM – Sportb.4.000,00 DM
1979/80 Ausbau der Dusch- und Toilettenräume 10.993,34 DM.
EM 7.493,34 DM – EL 4.500,00 DM – Gem 3.000,00 DM – Kr 5.000,00 DM
1981/82 Erneuerung des restlichen Turnhallenbodens und Einbau einer Warmluftheizung für die
Nebenräume 32.784,34 DM
EM 6.465,34 DM – EL 9.924,00 DM – Gem 5.000,00 DM – Kr 8.195,00 DM – Sportb 3.200,00 DM.
„Kleinere Arbeiten“ wurden auch ohne Zuschüsse ausgeführt, z.B. Fenstererneuerung,
Anstriche, Holzverkleidung der rechten Seitenwand und der Rückwand auf der Bühne,
Ausstattung der Halle mit einer leistungsfähigen Beschallungsanlage.


Vergrößerung der Sportanlage
Der Sportplatz bei der Turnhalle befindet im Eigentum der Gemeinde. Mit dem Jahre 1961
wurde eine Fußballabteilung gegründet, die für ihren Trainingsbetrieb und Punktspiele einen
ordnungsgemäßen Platz benötigte. 1966 legte der Fußballverband Rheinland die Spielfeldgrößen
für die verschiedenen Klassen neu fest. Daraufhin wurde 1967 unser Platz von 75 x 40 m auf die
Maße 100 x 60 m erweitert, wobei ein Teil des Spielfeldes ein starkes Gefälle aufwies und sehr
uneben und ohne Grasnarbe war. So entschloss man sich 1969 zu einer totalen Neugestaltung
des Platzes und beauftragte die Baufirma Gebr. Strack, St. Goarshausen, mit der Planung und
Durchführung der Baumaßnahme. Nach Abschluss der Arbeiten stand ein Platz mit einem
Spielfeld von 100 x 65 m, einer 100 m-Laufbahn, einem ca. 20 m breiten allgemeinen
Übungsgelände einschließlich einer Sprunggrube zur Verfügung. Nach dem
Verwendungsnachweis wurden folgende Mittel aufgewandt, um die Kosten von 23.772,06 DM
zu begleichen: Eigenmittel und Kreditaufnahme 13.672,06 DM, Kreiszuschuss 2.500,00 DM,
Sportbundzuschuss 500,00 DM, Zuschuss des Fußballverbandes Rheinland 2.200,00 DM,
Gemeindezuschuss 2.500,00 DM, Eigenleistung 2.600,00 DM.
1981 mussten dann noch die Holztore durch Aluminiumtore ersetzt werden, wofür der Kreis
nochmals zu den Kosten von 5.573,00 DM (einschl. Ballfangnetze) einen Zuschuss von 1.385,00
DM gewährte. Die stillschweigende Übereinkunft mit der Gemeinde, dem TV den Platz für
dessen Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen, wurde 1974 durch einen Vertrag mit der Gemeinde
abgesichert.


Bau des Schwimmbades
Zu den zukunftsweisendsten und wagemutigsten Unternehmungen des Turnvereins zählt ganz
bestimmt der Bau eines Schwimmbades. Das Kulturamt in Koblenz hatte bei der Durchführung
des Umlegungsverfahrens in der Gemarkung Bornich hierzu die Anregung gegeben und von
seiner Wasserwirtschaftsabteilung die Planung erstellt. Die Bauleitung übernahm ohne
Kostenberechnung der in Bornich ansässige Architekt Wilhelm Laubach. Alle erforderlichen
Arbeiten wurden von Facharbeitern des Turnvereins und der Gemeinde und von freiwilligen
Helfern als Eigenleistung des Vereins und der Bürger ausgeführt. Am 1. November 1952 wurde
mit dem Bau begonnen, und erst im August 1961 konnte der Badebetrieb aufgenommen werden.
Das Bad lag etwa 1 km vom Ort entfernt in einem Seitental des Forstbaches (Leiselbach), direkt
an der Kreisstraße Bornich-Niederwallmenach (Milchstraße), auf gemeindeeigenem Boden. Es
wies ein 25 m langes Schwimmbecken und 10 m langes Nichtschwimmbecken bei einer Breite
von 15 m auf. Beide Becken waren durch eine Bohlenwand mit einem 1 m breien Steg
voneinander getrennt. Die Beckenwände bestanden aus Natursteingestück, das mit Beton
ausgegossen war.
Die Wasserversorgung erfolgte ursprünglich aus dem Leiselbach/Harbach, der an zwei Stellen
oberhalb des Beckens gestaut und mit einer 4-Kammer-Kläranlage versehen war. Später wurde
das Wasser aus der zentralen Wasserversorgungsanlage der Gemeinde entnommen. Vor
Inbetriebnahme konnte noch ein Gebäude mit Umkleidekabinen, Toiletten und einem
Verkaufsraum errichtet und ein 2 m hohes Sprungbrett angebracht werden. Ein Zaun und Hecken
sorgten für die Abgrenzung und den Sichtschutz.
Nach Fertigstellung waren für das Bad aufgebracht worden:
Gesamtkosten 80.000,00 DM
Eigenmittel des TV in bar 14.019,03 DM
Spenden der Bevölkerung 2.672,00 DM
Zuschüsse vom Sportbund 3.200,00 DM
Zuschüsse vom Kreis 5.000,00 DM
Zuschüsse vom Land 13.000,00 DM
Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern
und Bürgern der Gemeinde 42.108,97 DM
Die Gemeinde hatte das Baugelände und das benötigte Bauholz zur Verfügung gestellt. Die
laufenden Säuberungs- und Unterhaltungsarbeiten wurden ausschließlich von Vereinsmitgliedern
ausgeführt, sodass nur Materialkosten zu Buche schlugen. So standen in den Badejahren 1961
bis 1968 den Einnahmen von 28.072,60 DM aus dem Badebetrieb und dem Reingewinn von
2.774,03 DM aus dem Kiosk ein Ausgabenposten von nur 8.249,18 DM gegenüber. Das ergab
einen „Reingewinn“ von 22.597,45 DM, erwirtschaftet nur durch freiwillige Arbeitseinsätze!
Inzwischen waren in der Nachbarschaft, in Kaub und Bogel, moderne Schwimmbader mit
Umwälzanlagen und gut ausgestatteten Nebenräumen errichtet worden. Damit konnte unser Bad
nicht mehr konkurrieren. Ein Versuch, weitere Mittel aus öffentlicher Hand (Goldener Plan) zur
Modernisierung zu erhalten, schlug fehl, und das Bad musste aus hygienischen Gründen1970
geschlossen werden. Der TVB sah sich nun nicht mehr in der Lage, das Gelände mit dem
stillgelegten Schwimmbad zu betreuen und die Verantwortung für Pflege und Sicherheit zu
tragen. 1974 hat die Gemeinde den Verein aus seiner Verpflichtung entlassen und das Gelände
übernommen. Damit waren alle idealistischen Pläne und Erwartungen vom Fortschritt überholt
und der kurzen Blütezeit des Badebetriebes in Bornich ein jähes Ende bereitet worden. Die
Gemeinde ließ das Becken einebnen und stellte das Gelände dem Trimm- und Feizeitclub
Bornich zur Verfügung, der dort 1983 eine Tennisanlage baute. Dies mag vielleicht ein
schwacher Trost sein für alle fleißigen Helfer, die mit Wehmut oder Ärger an die Schufterei
zurückdenken.


Entwicklung des Vereins nach 1945
Mit Schreiben vom 25. August 1946 wandten sich drei Bürger von Bornich an die
Militärregierung des Kreises St. Goarshausen: „Im Vertrauen auf die Großmut der französischen
Nation erlauben wir uns a) Arthur Gemmerich, b) Walter Sixter, c) Heinz Dauwe Ihnen diesen
Antrag zur Abhaltung einer Gründungsversammlung zu überreichen. Der Verein soll den Namen
„Sportverein e.V. Bornich 1946“ tragen. Die in Frage kommenden Sportarten sind: Handball,
Faustball, Leichathletik und Tischtennis. Als Tag der Gründungsversammlung schlagen wir
den 5. Oktober 1946 vor, um 21 Uhr in Bornich, Gasthaus „Zur Loreley“.
Damit war der Stein ins Rollen gebracht, und die Entwicklung des traditionellen Turnvereins
setzte sich unter anderem Namen, aber mit gleichem Einsatz weiter fort. Noch ohne offizielle
Gründung zeigte der SVB der Militärregierung die Übernahme folgender Geräte aus den
Beständen des TVB an und bat um Benutzungserlaubnis derselben: 1 Faustball, 1 Handball,
1 Weitsprungmessband, 1 Kugel 7,5 kg, 1 Kugel 6 kg. Erst am 28. Mai 1947 konnte dann die
Gründungsversammlung durchgeführt, der Vorstand gewählt und der Militärregierung des
Kreises bekanntgegeben werden:
1. Président Walter Sixter
2. Président Karl Zimmermann
Secrétaire Friedel Dillenberger
Trésorier Ernst Michel
Turn-et Sportwart Ernst Gemmerich
In der Vorbereitungszeit bis zur Gründung hatte Herr Gemmerich als „Vorsitzender“ eine
Satzung erarbeitet und die Werbetrommel gerührt, sodass 44 Mitglieder die Gründung vollziehen
und die Satzung annehmen konnten. Aus politischen Gründen durfte Herr Gemmerich den
Vorsitz nicht übernehmen.
Alle Schreiben, Meldungen (vierteljährlich) und geplante Übungs- und Sportveranstaltungen
mussten in französischer Sprache an die Militärregierung in St. Goarshausen gerichtet und
angezeigt werden.


1948 hatte Herr Ernst Dauer das Amt des 1. Vorsitzenden übernommen, der Verein einen Betrag
von 2.474,00 RM bei der Währungsreform angemeldet und endlich die Erlaubnis erhalten, eine
Abteilung für Geräteturnen unter der Leitung von Herrn Hermann Dillenberger einzurichten.
Nun konnten die Turnerinnen und Turner auf dem Gebiete des Geräteturnens und Volkstanzes
endlich wieder bei festlichen Veranstaltungen und bei Wettkämpfen und Schauturnen ihre
Leistungen darbieten.
Zuvor hatte man aber schon andere sportliche Betätigungen gesucht und im Feldhandball,
Faustball und der Leichtathletik Mannschaften aufgebaut und an Meisterschafts- und
Freundschaftsspielen und Wettkämpfen des Sportverbandes Mittelrhein teilgenommen.


1957 Die Jugendmannschaft der Faustballer hatte sich für die Teilnahme an den deutschen
Jugendmeisterschaften in Hanau qualifiziert und nahm erfolgreich teil. Dies war der bisher
größte Erfolg einer Abteilung des Vereins.
Trotz des Schwimmbadbaues ließen die sportlichen Aktivitäten nicht nach, es begann sich nur
nach und nach ein langsamer Wandel einzustellen. Dies führte zwar dazu, dass die
Traditionsspiele der Turnerschaft vernachlässigt wurden, aber andere Sportarten Einzug in den
Verein hielten:


1961 stand man so im Vorstand des TV vor der schwierigen Frage, fußballbegeisterten jungen
Männern die Bildung einer Mannschaft zu ermöglichen oder sie aus dem Verein zu graulen und
einen neuen Verein im Ort entstehen zu lassen. Man entschied sich klugerweise für die
Einrichtung einer Fußballabteilung, die durch ihre Begeisterung und sportlichen Erfolge große
Anziehungskraft ausübte und dem Verein den Fortbestand und das Wachstum sicherte.
Leidtragende bei dieser Entscheidung als Folge des vorgenannten Wandels bezüglich der aktiven
Ausübung neuer Sportarten war allerdings die Abteilung „Faustball“. Da die meisten Faustballer
auch Fußball spielen wollten, kam es natürlich zu vielen Terminüberschneidungen und
Interessenskonflikten. Die Mehrzahl der Spieler entschied sich schließlich für den Fußball und
somit war die über viele Jahre erfolgreiche Abteilung Faustball zur Auflösung gezwungen.

 

1970 Bei der Jahreshauptversammlung am 24. April übergibt Hermann Dillenberger die
Vereinsführung an den bisherigen 2. Vorsitzenden Karl Gassert.

 

1972: Mit der neuen Satzung vom 14 April 1972 fand der Verein wieder zu seinem
ursprünglichen Namen „Turnverein Bornich 1912 e.V.“

 

1976 wurde die Abteilung Leichathletik wieder richtig aktiv. Einige Jugendliche machten mit
sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam, Grund für zwei Elternteile, die Übungsleiterlizenz
für Leichtathletik zu erwerben. Da die Trainingsbedingungen auf unserem Sportplatz sehr zu
wünschen übrig ließen, bot sich 1979 als Lösung die Bildung einer Leichtathletik-Gemeinschaft
mit dem VfL Nastätten unter dem Namen „LG Nastätten-Bornich“ an. Die guten Bedingungen
auf dem Schulsportgelände in Nastätten trugen mit dazu bei, dass sowohl in der Breite als auch
in der Spitze sehr gute Leistungen erzielt wurden. Einer der Höhepunkte war 1983 der Besuch
der Deutschen Jugendmeisterschaften in Heidenheim, für die sich zwei Athleten qualifiziert
hatten. 1984 schloss sich auch der TV Weisel unserer LG an und man startete ab diesem
Zeitpunkt unter dem Namen „LG Loreley-Taunus“.

 

1977 hielt die asiatische Kampfsportart Taekwondo Einzug in unseren Verein. Diese fremde
Sportart, die sehr große Konzentration und Disziplin verlangt, wirkte ebenfalls wie ein Magnet
und sicherte dem Verein neue Mitglieder auch aus der näheren und weiteren Umgebung. Schon
im Mai 1978 wurden die ersten Gürtelprüfungen abgenommen, die Zahl der Aktiven war schon
auf 35 Personen geklettert. Als 1981 die Deutsche Taekwondo Union in Frankfurt am Main ins
Leben gerufen wurde, war der TV Bornich mit seiner Abteilung Gründungsmitglied. 1982, also
fünf Jahre nach der Gründung der Abteilung, hatte es sein Abteilungsleiter Herbert Simon schon
zum ersten Schwarzgurt, dem 1. Dan, gebracht.


1982 bot sich dem Verein eine weitere Bereicherung des Angebotes an: Die bisher vom CVJM
betreuten Volleyballer unserer Gemeinde schlossen sich dem TVB an und bilden seither eine
weitere Abteilung.

 

1987 feierte der TV Bornich sein 75-jähriges Jubiläum. Vom 29. Juni bis zum 5. Juli fanden
täglich unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Kurt Schmidt Veranstaltungen statt, die
alle unter dem Motto „Sport, Spiel und Vergnügen“ standen.
Es begann am Montag mit dem damals populären „Trimm-Trab“ rund um Bornich. Am Dienstag
waren zwei Fußballspiele der Seniorenmannschaften angesagt und am Mittwoch gab es
Leichtathletik für Jedermann mit der Möglichkeit, die leichtathletischen Leistungen zum
Deutschen Sportabzeichen zu absolvieren.
Am Donnerstag konnten die Skateboard- und Rollschuhfahrer sowie die BMX-Spezialisten ihr
Können unter Beweis stellen. Der Freitagmittag gehörte mit vielen Spielüberraschungen den
kleinen und großen Kindern und abends gab es ein buntes sportliches, unterhaltsames Programm
in der Turnhalle.
Am Samstagabend wurde es dann unter Mitwirkung sämtlicher Bornicher Chöre recht festlich.
In diesen Rahmen passte dann auch die Vorstellung der neuen Vereinsfahne. Am Sonntag klang
die Festwoche mit der Austragung der Straßenmeisterschaft im Fußball auf dem Sportplatz, dem
Start eines Heißluftballons mit den Lose-Gewinnern an Bord und einem Dämmerschoppen mit
der musikalischen Unterstützung des ev. Posaunenchores Bornich aus.


1988 wurde ernsthaft überlegt, die Turnhalle mit dem Anbau eines Clubraumes zu erweitern.
Auch bereiteten die größeren Veranstaltungen in der Halle dem Vorstand immer mehr Sorgen.
So herrschten z.B. bei dem traditionellen Lumpenball durch den großen Andrang fast
katastrophale Zustände.
Die Turnhalle entwickelte sich immer mehr zu einem Dorfgemeinschaftshaus, was auch die
Gemeinde erkannte und lobend hervorhob.
Herbert Simon wurde im Taekwondo Internationale Deutscher Meister in Bad Münder.


1990 stellte Karl Gassert das Amt der ersten Vorsitzenden, das er 20 Jahre innehatte, zur
Verfügung. Die Mitglieder des Turnvereins dankten ihm bei der Jahreshauptversammlung für
dieses ehrenamtliche Engagement und ernannten ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.
Neuer erster Vorsitzender wurde Uli Lenz.
In den letzten Jahren investierte der Turnverein knapp 250.000 DM für Reparaturen, Anbauten
usw. in die Turnhalle.


1991 fallen die Fassenachtsveranstaltungen wegen des Golfkrieges aus. Ein Novum!


1992 begannen die Planungen eines „Sport- und Gemeindezentrums“!
Trotz der hohen Investitionen des Turnvereins in der Vergangenheit in die Turnhalle wurde die
Mängelliste immer umfangreicher. Vor allem zeigte die Bausubstanz erhebliche Mängel auf.
Darüber hinaus bereiteten die Fremdbelegungen der Halle durch die Vereine und die Gemeinde
und auch die steigende Zahl der eigenen Veranstaltungen Sorge. Und gerade diese eigenen
Veranstaltungen waren zur Deckung der Kosten des Vereins unumgänglich.
Es stellte sich die Frage, ob die Turnhalle in der Doppelfunktion als Dorfgemeinschaftshaus und
Sporthalle noch zeitgemäß ist. Diese Frage wurde dann erstmals in einer Arbeitssitzung
zwischen Vertretern des Turnvereins Bornich und des Gemeinderates der Ortsgemeinde Bornich
im Mai 1993 diskutiert. Man beschloss, dieses Thema wegen seiner kulturellen und auch seiner
sportlichen Bedeutung ab sofort gemeinsam zu beraten und nach Möglichkeit zu einer Lösung zu
führen, die allen Seiten zum Wohle der gesamten Gemeinde gerecht wird.
Der Gemeinderat fasste daraufhin im Juni 1993 einen Grundsatzbeschluss, der besagte,
gemeinsam mit dem Turnverein den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses zu realisieren.
Es wurde ein gemeinsamer Ausschuss aus Mitgliedern des TV und des Gemeinderates gebildet
und man kam zu der Erkenntnis, dass nur mit dem Bau einer neuen Halle das gesteckte Ziel
erreicht werden kann. Die Kosten wurden auf ca. 4,7 Mio. DM geschätzt.
Unter der Federführung der Gemeinde wurden die Grundstücke zwischen dem Sportplatz und
dem Gewerbegebiet erworben und am 25. April 1998 fand die Grundsteinlegung statt.
Nach der Einweihung am 7. April 2000 wurde der Sportbetrieb im neuen Sport- und
Gemeindezentrum aufgenommen.
Ein großer Kraftakt war nach der Einweihung der Ausbau des Kellergeschosses in Eigenleistung
des Turnvereins. Was entstand, kann sich sehen lassen: moderne Umkleideräume mit Duschen
und Toiletten für Mannschaften und Schiedsrichter, eine komplett eingerichtete Küche, ein
Geräteraum und ein Clubraum für Besprechungen und gesellige Anlässe.
Neben der Spende an die Gemeinde von 25.000,00 DM bei der Einweihungsfeier hat der
Turnverein für das neue Sport- und Gemeindezentrum über 250.000 EURO investiert. Und dies
ganz ohne Fremdmittel!
Zwischen dem TV und der Gemeinde wurde eine Nutzungsvereinbarung getroffen. Danach wird
dem TV Bornich gegen ein Entgelt das Nutzungsrecht der Halle vorerst für einen Zeitraum von
50 Jahren für sportliche und gesellige Betätigungen garantiert. Das Untergeschoss wird ebenfalls
für den Zeitraum von 50 Jahren dem TV, allerdings in alleiniger Trägerschaft, überlassen.
2001 trennte sich der Turnverein von der bisherigen Sport- und Kulturstätte, der alten Turnhalle!
Sie fand einen neuen Besitzer, aber bisher leider noch keine endgültige Verwendung.

 

1993/94 wurde der Sportplatz komplett saniert. Kostenpunkt: 35.000 DM.

 

1998 feierte die Fußballabteilung „Alte Herren“ ihr 25-jähriges Jubiläum.

 

1999 bestand die „Fußballschuhbörse“ 10 Jahre. Es konnten schon über 400 Tauschvorgänge
verzeichnet werden.


2000: Das neue „Sport- und Gemeindezentrum“ wurde am 07. April 2000 eingeweiht. Sowohl
für den Turnverein als auch für die ganze Gemeinde ein historisches Ereignis.
Die ständig steigende Zahl der Aktiven in der Abteilung Taekwondo führte dazu, dass sich die
Vereine TV Bornich, VfL Nastätten, VfL Nochern, TG Dahlheim, TS Endlichhofen und SG
Eintracht Dörscheid zu dem „Taekwondo-Team-Loreley“ zusammenschlossen. Somit konnte der
Trainingsbetrieb der ca. 200 Aktiven wieder in normale Bahnen gelenkt werden.


2001 zeigten die Mitglieder des Turnvereins, was sie zu leisten imstande sind und die neue Halle
bestand die Feuertaufe. Über 700 Turnerinnen wurden bei dem 25. Gau-Frauentreff verköstigt.
Es wurden u.a. 183 Kuchen für ein Super-Kuchenbuffet gebacken.
Mit „Badminton“ wurde eine neue Abteilung innerhalb des Turnvereins eingerichtet.
Ebenfalls neu ist die Einrichtung einer Gruppe „Vater, Mutter, Kind turnen“, an der die
Kinder bis zum dritten Lebensjahr teilnehmen können.


2002 feierte der Turnverein seinen 90. Geburtstag mit vielen sportlichen Aktivitäten.
Ein Höhepunkt war der erste Lumpenball in der neuen Sporthalle mit über tausend Gästen. Es
war eine organisatorische Herausforderung! Die Halle, insbesondere Fußboden und Wände,
musste vor Beschädigungen geschützt werden, der komplette Toilettenbereich musste neben die
Halle verlegt werden und in der Halle musste eine 15 m lange Verkaufstheke eingerichtet
werden. Es hat alles geklappt und der Einsatz für diesen bekannten und beliebten Jugendtreff in
Bornich hat sich gelohnt.


2004 Herbert Simon erwarb bei den Taekwondo-Bundes-Danprüfungen den 6. Dan und darf sich
somit „Großmeister“ nennen.


2005 wurde der Ehrenvorsitzende Karl Gassert für seine 50-jährige Mitgliedschaft im TV
Bornich geehrt.


2006 wurde der Sportplatz wieder mal total saniert.
Eine weitere Gruppe wurde ins Leben gerufen: sie nennt sich „Kleikinderturnen“ und ist für
Kinder von zweieinhalb bis sechs Jahre gedacht.


2007 feierte die Abteilung Taekwondo ihr 30-jähriges Jubiläum u.a. mit einem koreanischen
Buffet im Sport- und Gemeindezentrum. Taekwondo ist nach dem Fußball die mitgliederstärkste
Abteilung innerhalb des TV, hat sich durch seine sportlichen Betätigungen und Erfolge fest
etabliert und den Turnverein Bornich weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt gemacht.
Die Taekwondo-Führungsriege weitete ihr Angebot aus und bietet zweimal im Jahr Qigong-
Kurse an. Auch dankbar angenommen werden die Selbstverteidigungskurse für Frauen und für
Senioren sowie das Kindersicherheitstraining.
Im Fußball werden immer mehr Spielgemeinschaften gegründet. So auch bei dem TV Bornich
mit den Nachbarvereinen aus Bogel und Reitzenhain.
Bei der Jahreshauptversammlung konnte eine seltene Ehrung vorgenommen werden: Karl
Saueressig ist 80 Jahre Mitglied beim TV Bornich!


2008 ging am 18. April eine Ära zu Ende. Uli Lenz, 33 Jahre Vorstandsmitglied und davon 18
Jahre erster Vorsitzender, scheidet aus dem Vorstand aus. Neuer erster Vorsitzender wurde
Michael Stutz.
Uli Lenz war maßgeblich an der positiven Entwicklung des TV in den letzten 3-Jahrzehnten
beteiligt und er war der Motor für den Bau des Jahrhundertwerkes in Bornich, dem Sport- und
Gemeindezentrum.
Es wurden erste Überlegungen für die Gestaltung der 100-Jahrfeier im Jahr 2012 angestellt.
Nach Möglichkeit sollen das ganze Jahr über sportliche Veranstaltungen unter dem Motto „100
Jahre TVB“ stattfinden.
Die seit langer Zeit bestehende „Seniorengruppe“ erhält mit Brigitte Guth eine neue
Übungsleiterin.


2009 Otmar Sixter schaffte bei den Taekwondo-Bundes-Danprüfungen den 6. Dan und zog mit
Herbert Simon gleich, dem dies 2004 schon gelungen war. Der TVB ist stolz, dass er als einziger
Verein in der Taekwondo Union Rheinland-Pfalz zwei Großmeister in seinen Reihen hat.


2011: vor 50 Jahren wurde die Abteilung Fußball gegründet. Dieses Jubiläum soll in Verbindung
mit der 100-Jahrfeier des Turnvereins gefeiert werden.


2012 -100 Jahre Turnverein Bornich 1912 e.V.-
Die Chronik zeigt uns das Werden und Wachsen, zeigt uns die Höhen und Tiefen in diesen
einhundert Jahren auf. 2 Weltkriege fallen in diese Zeit. Weltkriege, die tiefe Einschnitte mit
einem jeweils völligen Neuaufbau hinterlassen haben. Aber sie zeigt uns auch, dass wir im
Jubiläumsjahr 2012, Gott sie Dank, auf eine Zeit von 67 Jahren ohne Krieg zurückblicken
können. Eine Zeit, in der die sportlichen, die kulturellen und gesellschaftlichen Bereiche in
unserem ländlichen Raum zusammengewachsen sind. Und daraus resultiert auch das
Gemeinschaftsprodukt „Sport- und Gemeindezentrum“. Ein Produkt, das der TV Bornich als
Verein und die Kommune Ortsgemeinde Bornich zum Wohle der gesamten Gemeinde auf die
Beine gestellt haben. Und darauf kann der TV Bornich und die ganze Gemeinde stolz sein!