TuS Holzhausen - SG Bogel/Reitzenhain/Bornich 5:3

21.09.2016 15:52 von Redaktion

„Es hätte ein richtig gutes Spiel werden können...“
Dieses Zitat hörte man nach dem Spiel auf dem Holzhausener Rasenplatz von beiden Seiten, Trainer, Spieler und Zuschauer. Aber zunächst zur Chronologie des „roten Sonntags“.
Bereits beim Umziehen der Gastmannschaft war man sprach- und fassungslos, nachdem der Schiedsrichter nicht der Spielkleidung der Bogeler Mannschaft zustimmte. Grund war der, dass die Gäste im online Spielberichtsbogen als Trikot- Hosen- und Stutzenfarbe: „grün-weiss-grün“ angaben, jedoch das „rot-weiss-rote“ Dress dabei hatten. Die zweite Mannschaft hatte nämlich „grün“ an, da sie in Kaub spielten, wo der Gegner für gewöhnlich in rot spielt. Holzhausen spielt in blau, also alles kein Thema. Denkste Puppe...
In einer herablassenden und arroganten Art wurde der SG klargemacht, dass das so nicht gehe und man die Spielkleidung entsprechend abändern müsse, da sich der Schiedsrichter für diesen Nachmittag sein orange/pinkes Dress zurechtgelegt hatte.
Dieser eher belanglose Vorfall sollte man noch zu spüren bekommen.
Das Spiel begann, Holzhausen war von Anfang an präsent und nahm direkt das Zepter in die Hand. Bogel agierte - nein reagierte – nur und das auch noch fahrig, unkonzentriert und zu spät. Defensive Zweikämpfe wurden gekonnt vermieden und der „Weingassen-Schneckentempo“-Gang war noch eingelegt.
Eine logische Folge war das 1:0 der Heimmannschaft durch einen schön zu Ende gespielten Angriff in der 7. Minute.
Holzhausen legte nur wenig später nach. Nach einer Ecke wurde in keinster Weise verteidigt und man lag 0:2 zurück. In der Folge berappelten sich die Gäste jedoch und übernahmen die Spielkontrolle. Doch ein katastrophaler Querpass in der Hintermannschaft bescherte Holzhausen ein eins-gegen-eins-Duell mit Keeper Michel. Dieser blieb bei dem Torschussversuch jedoch Sieger und wehrte zur Ecke ab. Nach dem Schuss und der Parade fiel jedoch Holzhausens Stürmer über den Keeper. Diese Szene verleitete den Schiedsrichter dazu, auf den Punkt zu zeigen. Etliche Fragezeichen erschienen über den Köpfen der Zuschauer, Die Gästespieler protestierten vehement und es hagelte gelbe Karten. Der Elfmeter wurde verwandelt. 3:0 für Holzhausen. Diese Suppe hatte man sich natürlich auch durch diesen Fehlpass in der Kette selbst eingebrockt, jedoch entschärfte zunächst Michel die Situation, ehe der Unparteiische alles wieder über den Haufen schmiss.
Im direkten Gegenzug markierte Tim Friedrich mit seinem 9. Saisontreffer den 1:3 Anschlusstreffer. Da waren gerade mal 23 Minuten gespielt. Nur zwei Minuten späte wurde Lima Domingues auf die Reise geschickt. Ein Dreikampf mit Keeper und Verteidiger wertete der Schiri erneut als Foul im Strafraum. Von außen schien es so, als fällte der Keeper seinen Mitspieler. Doch die Fragezeichen über den Köpfen der Anwesenden waren wieder erschienen. Elfmeter für Bogel. Friedrich nahm das Geschenk an und verkürzte auf 2:3. Nach unberechtigten Elfmetern stand es 1:1.
Jetzt entwickelte sich ein rasantes Spiel mit viel Tempo und Leidenschaft, ohne jedoch ins Unfaire abzudriften.
In der 45. Minute setzte Holzhausen einen Freistoß aus 18m an die Querlatte. Der Ball sprang zurück ins Feld, viel Gewusel, liegende Spieler und Keeper Michel hatte den Ball. Dann – ein Pfiff- alle fragten sich: „Der Halbzeitpfiff hört sich heute aber seltsam an?!“, doch die rote Karte ragte gen Holzhausener Himmel und der Schiedsrichter zeigte erneut auf den Punkt. Was war passiert? Halb liegend halb sitzend versuchte Holzhausens Dean Dillmann den Ball Richtung Tor zu bugsieren. Michel hielt den Ball fest und der herbeigeeilte Geisel versuchte über den sitzenden Gegenspieler zu springen, um nicht auf ihn zu treten. Da sich der Spieler am Aufrichten war, schaffte Geisel den Sprung über Dillmann nicht ganz und berührte ihn. Diese eher als fair auszulegende Geste sahen alle, ausnahmslos ALLE so – nur einer nicht, der deutete es als Tätlichkeit. Was ist dann hier los? Wieder gelbe Karten wegen Meckern – wieder verständlich – aber total unnötig.
Den erneuten Elfmeter verwandelten die Hausherren sicher.
Nach Wiederanpfiff wurde es erneut kurios. Andre Müller foulte seinen Gegenspieler, hatte bereits nach der Tätlichkeits-Debatte „gelb“ gefangen und wurde in Folge dessen per Ampelkarte vom Platz gestellt.
Doppelte Überzahl für Holzhausen. Das Ding war dann wohl gelaufen...denkste Puppe...
Bogel versuchte weiter alles um wieder in die Partie zu kommen. Baute das Spiel auf und spielte gefällig nach vorne, ohne jedoch den Hundertprozenter zu bekommen. Auf der Gegenseite boten sich natürlich für Holzhausen aussichtsreiche Konterchancen.
In mitten einer dieser Konter rief Ritter seinen Mitspielern zu, dass sie die Augen aufmachen sollen und zum Ball hinlaufen sollen. Der Schiri unterbrach das Spiel, zeigte Ritter glatt rot und wertete die Aussage als Schiedsrichterbeleidigung.
So, alles klar, Guido Kantz kann mit seinem „Verstehen Sie Spaß“-Team herauskommen. Ihr habt uns gut veräppelt. Respekt an den Schiedsrichter, der hervorragend als Lockvogel fungierte. Doch der wasserstoffblonde Moderator tauchte nicht auf. Das Spiel ging weiter 8 gegen 11, 2:4 hinten.
Bogel gab sich weiterhin nicht auf und versuchte alles, um irgendwie den Anschluss zu bekommen. Holzhausen spielte diese brachiale Überzahl desolat aus. Mehrere Großkonterchancen wurden grob fahrlässig verdattelt. So war es Jannik Zimmermann, der rund 10 Minuten vor Schluss durch einen Fernschuss tatsächlich das 3:4 markierte. Geht hier noch was? JA!!!
Friedrich kam kurz vor Ende aus halbrechter Position alleine vor Keeper Kreckel zum Abschluss, doch der Schlussmann parierte stark und verhinderte den Ausgleich. Im Gegenzug markierte Holzhausen die Vorentscheidung zum 5:3 in der Schlussminute.
Entgleiste Gesichter waren überall zu sehen. Bogel war sprachlos wegen den ersten 20 Minuten des Tiefschlafs und dann wegen der One-Man-Show in orange/pink. Holzhausen wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollten. Lachen wegen dem vielleicht etwas überraschenden Sieg, oder weinen wegen der desolaten Vorstellung mit 3 Mann Überzahl. Aber letztendlich hat es gereicht.
Für die Gäste geht ein deprimierender Fußballmittag zu Ende. Was soll man tun, wenn einer keine roten Trikots sehen will, selbst rot anzieht, rot sieht und rot zieht?
Ich will beim besten Willen kein Schiedsrichter sein, jedoch will ich auch nicht dass es solche Schiedsrichter gibt, wie am Wochenende erlebt. Als Verein, Trainer oder Spieler hat man gegen solch eine Willkür keine Handhabe. Die Unparteiischen werden unter den allgemeingültigen Deckmantel der „was die machen ist definitiv das Richtige, ohne Wenn und Aber“ gehüllt.
Sport, vor allem auch Fußball ist für die Gesellschaft, Spieler wie Zuschauer, ein Ventil um Stress abzubauen, Frustration zu bewältigen und meist auch Aggressionen vorzubeugen. Hier sind Schiedsrichter auch oft zu Unrecht ein gefundenes Fressen zum Aggressionsabbau in verbaler Weise. Wenn jedoch ein Schiedsrichter Frust abbauen will, sollte er das nicht in Ausübung seines Amtes als Schiri machen.
Natürlich besteht die Gefahr, dass beim nächsten Aufeinandertreffen von Schiri und der SG Bogel auf einem Sportplatz eine eventuelle Retourkutsche des Unparteiischen kommen kann. Jedoch sollte man davon ausgehen, dass sich dies nicht wiederholt. Falls doch, - die nächsten Spiele werden videografiert, um das Geschwafel von oben mit Bildern belegen zu können oder wir machen eine eigene Sendung im Stile von „Verstehen Sie Spaß“.
So, genug der Weinerei, Mund abputzen die Woche gut trainieren, das Spiel als Anekdote im Hinterkopf behalten und am kommenden Sonntag Nievern empfangen.


Es spielten durch: Dillenberger, Debus, Itzel, Zimmermann J, Lima Domingues, Friedrich
Es wurden ausgewechselt: Michel (verletzt), Schrötter (gelb-rot gefährdet)
Es wollten nicht durchspielen: Geisel, Ritter (beide Rot), Müller (gelb-rot)
Es wurden eingewechselt: Jost und Diesler

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